Stadt Naila: Bayerische Kultusministerin Anna Stolz zu Gast in Naila

Die Bayerische Staatsministerin für Unterricht und Kultus, Anna Stolz besuchte das Kunstprojekt der Achtklässler der Mittelschule Frankenwald, die in einer Kooperation mit dem JuKu-Mobil Fichtelgebirge & Hofer Land e.V. im Rahmen des Konzeptes „Mittelschule Kooperation Kunst“ arbeiten. In der Baustelle des Bürger- und Familienzentrums Naila werkeln die Schülerinnen und Schüler konzentriert an ihren Werken, die sich mit den Themen „Ballonflucht“, „Flucht heute“ und „Zukunft“ beschäftigen und die Gedanken der Schülerinnen und Schüler widerspiegeln. Zugrunde liegt dem Thema die Ballonflucht zweier Familien im Jahr 1979 mit einem selbst gebauten Heißluftballon. Die vier Erwachsenen und vier Kinder landeten damals bei Dreigrün nahe Naila, ließen die DDR hinter sich.
Der Ballon ist im Original erhalten, war in den vergangenen Jahren dem Haus der bayerischen Geschichte in Regensburg ausgeliehen und ausgestellt und wird bald im ehemaligen Weka-Kaufhaus seinen Platz erhalten – ein Alleinstellungsmerkmal. Noch in diesem Jahr soll das Bürger- und Familienzentrum nach umfangreichen Umbauten eingeweiht werden und dies als multifunktionales öffentliches Gebäude. Die Projektgruppe aus zwölf Schülerinnen und Schülern der achten Jahrgangsstufe der Mittelschule Naila arbeitet mit den Künstlern Anne Römpp und Thomas Brix seit Wochen an diesem Thema – von der Ballonflucht bis zu den allgemeinen Ursachen, Hoffnungen und Visionen von Flucht. Ihre Kunstwerke mit Bildern und Collagen werden als Dauerausstellung im Foyer des ersten Obergeschoss direkt gegenüber der Hülle des Original-Ballons ausgestellt. Die Schülerinnen und Schüler erläuterten ihre Werke, ihre Ideen. Die Koordinatorin für kulturelle Bildungsprojekte beim LJKE, Wiebke Zetzsche, erläuterte die Leitidee hinter „Mittelschule Kooperation Kunst“. Demnach soll wie im Nailaer Bürger- und Familienzentrum ein außerschulischer Lernort geschaffen werden, bei dem die Bedürfnisse der Jugendlichen im Mittelpunkt stehen. Aber es geht dabei auch um Persönlichkeitsbildung, soziale Kompetenzen und Selbstwirksamkeit, die es zu fördern gilt und auch um berufliche Orientierung. Künstler Brix erläutert, dass die Schüler „komplette Freiheit“ bei der Gestaltung ihrer Werke haben, ihnen nur Material und Thema an die Hand gegeben werden. „Es ist großartig und begeisternd, wie sich die Schülerinnen und Schüler mit dem Thema auseinandersetzen, sich ihre Gedanken machen, auch am Thema dran bleiben und was sie darauf machen.“ 1. Bürgermeister Frank Stumpf freute sich über die überaus gelungene Realisierung des Projektes, die Begeisterung der Mittelschüler, die ihre Werke selbstbewusst erläuterten. Er dankte für die Zeit und das Engagement aller am Projekt Beteiligten. Schulleiterin der Mittelschule Frankenwald, Ulrike Sebald merkt an, dass seitens des Lehrerkollegiums Christa Denner das Projekt federführend begleitet. Zu den weiteren Gästen zählten Landtagsabgeordneten Kristan von Waldenfels, Schulamtsleiter Stefan Stadelmann wie auch Günter Wetzel, dem 1979 zusammen mit der Familie Strelzyk die riskante Flucht im Ballon glückte.
Landrat Dr. Oliver Bär betonte, dass man im Gespräch mit den Schülern die intensive Beschäftigung mit dem Thema Flucht spüre.
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