JuKu-Mobil jäh ausgebremst – weiter geht‘s in Video-Konferenzen

Der Start der mobilen Jugendkunstschule im Fichtelgebirge war gelungen: mehr als 2.500 Teilnehmende wurden bei über 120 Terminen im ersten Jahr gezählt, 15 Künstlerinnen und Künstler aus der Region leiteten die Workshops. Mit einigen Aktionen wurden sichtbare Spuren im öffentlichen Raum hinterlassen, z. B. durch die Gestaltung des JuKu-Mobils mit einem Klebefolienmosaik, einem bunten Holzdrachen vor der Grundschule in Röslau oder mit den leuchtend bunt gestalteten Glasscheiben in den Laternen am Wunsiedler Marktplatz.

Bunto, der Regenbogendrache wacht vor der Grundschule in Röslau.

Die ersten Wochen des neuen Jahres waren etwas ruhiger, schließlich war einiges an Verwaltungsarbeit zu erledigen und der Zwischenverwendungsnachweis zu erstellen doch ab März sollte das Vorhaben mit dem beginnenden Frühling wieder so richtig durchstarten – und wurde jäh von der Corona-Pandemie ausgebremst. Das JuKu-Mobil war also in die Garage verbannt, der Kontakt zu den Kindern und Jugendlichen sollte aber dennoch nicht abreißen und so wurden bereits Anfang April die ersten JuKu-Online-Workshops angeboten. Durchgeführt als Video-Konferenzen stehen die Teilnehmenden direkt mit den Künstler*innen in Kontakt, können sich austauschen und einbringen.

Annette Hähnlein beim ersten JuKu-Online-Workshop.

Der Vorteil dieser Technologie liegt sicherlich darin, dass Kinder und Jugendliche aus dem ganzen Landkreis unabhängig von ihrem Wohnort an Terminen teilnehmen können, räumliche Distanz wird überwunden. Gleichzeitig bleiben die Teilnehmenden vor ihrem jeweiligen Gerät allein, die räumliche Trennung begrenzt den sozialen Austausch.

Nach den Erfahrungen der ersten Wochen wird das Konzept der JuKu-Online-Workshops beständig weiterentwickelt, beispielsweise sind Atelier- und Werkstattbesuche bei den teilnehmenden Künstlerinnen und Künstlern geplant. Auch wenn in hoffentlich nicht allzu ferner Zukunft „echte“ Präsenz-Workshops wieder möglich sind, soll das Angebot der digitalen Teilhabe ergänzend aufrecht erhalten werden.

Stephanie Huber lebt und arbeitet in Hildenbach bei Wunsiedel. Zu ihr führt der erste Online-Werkstattbesuch am 4. Juni 2020.